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Gustav Klimt

Name: Gustav Klimt
Ort: Wien
Land: Österreich
Beruf: Kunstmaler/-in
Stil: Jugendstil
Branche: Kunst
Geburtsdatum: 14.07.1862
Geburtsort: Wien
Sterbedatum: 06.02.1918
Sterbeort: Wien

Vita:

Gustav Klimt war ein bedeutender österreichischer Maler und einer der berühmtesten Vertreter des Wiener Jugendstils, auch genannt Wiener Secession. Gustav Klimt war der Sohn des aus Böhmen stammenden Goldgraveurs Ernst Klimt der Ältere und der Anna Rosalia Finster. Er wurde als zweites von sieben Kindern in der damaligen Wiener Vorstadt Baumgarten Nr. 4 (heute Linzer Straße 247; das Geburtshaus wurde 1966 abgerissen) geboren. Seine Brüder Ernst Klimt d. J. und Georg Klimt waren ebenfalls Künstler. Klimt sollte erst den Beruf des Vaters erlernen, erhielt jedoch ein Stipendium, sodass er zwischen 1876 und 1883 an der Wiener Kunstgewerbeschule des k.k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie bei Ferdinand Laufberger, Victor Berger und Michael Rieser studieren konnte. Von 1883 bis 1892 bildete er mit seinem Bruder Ernst und Franz Matsch eine als Compagnie geführte Ateliergemeinschaft, die unter anderem Vorhang- und Deckengemälde für die Theater in Reichenberg, Karlsbad, Fiume, Deckengemälde in der Wiener Hermesvilla, die Zwickel- und Interkolumnienbilder im Stiegenhaus des Kunsthistorischen Museums und die Deckenfresken in den beiden Stiegenhäusern des Burgtheaters produzierte. Nach den abgelehnten Entwürfen für die Deckenfresken der Universität Wien kam es zum Bruch mit Franz Matsch. 1890 erhielt Klimt den „Kaiserpreis“ als Anerkennung für ein Bild der Innenansicht des danach abgerissenen alten Burgtheaters in Wien. Er wurde 1891 Mitglied des Wiener Künstlerhauses. Am 24. Mai 1897 trat er dort aus und gehörte zu den Gründern der Wiener Secession, deren erster Präsident er von 1897 bis 1899 wurde. Für deren Zeitschrift Ver Sacrum lieferte er zahlreiche Bildvorlagen und vereinzelt Illustrationen. Im Jahr 1900 erreichte sein Gemälde „Philosophie“ eine Goldmedaille auf der Pariser Weltausstellung, wurde jedoch als Fakultätsbild für den großen Festsaal der Universität Wien vom Kollegium abgelehnt. 1902 schuf er den Beethovenfries für den linken Seitensaal des Wiener Secessionsgebäudes (mit Beethovenstatue Klingers); 1905 trat er mit einer Gruppe anderer Künstler, unter anderem Carl Moll, aus der Secession aus, weil ihm einige Malerkollegen einen zu „naturalistischen“ Stil verfolgten, unter anderem Josef Engelhart. Seine Bilder wurden aus dem Secessionsgebäude entfernt. 1908 hatte die aus der Secession ausgetretene Klimt-Gruppe ihre erste Ausstellung. Eine enge Freundschaft verband Klimt mit den Gründern der Wiener Werkstätte Josef Hoffmann und Koloman Moser. 1904 wurde Josef Hoffmann mit dem Entwurf eines Stadtpalais für den belgischen Großindustriellen Adolphe Stoclet in Brüssel betraut. Gustav Klimt wurde in diesem Rahmen mit einem in der Wiener Werkstätte auszuführendem Fries (sog. Stoclet-Fries) für den Speisesaal des Palais beauftragt. Seine Arbeit dürfte der Künstler 1905 durch die Anfertigung von Werkzeichnungen (heutiger Aufbewahrungsort: Museum für angewandte Kunst) begonnen haben. Zahlreiche Ausstellungen im Ausland zeugen von Klimts Bedeutung im damaligen Kunstbetrieb. Er stellte 1908 in Prag und Dresden aus, 1909 in München, 1910 in Venedig an der IX. Biennale, 1911 in Rom, 1912 wieder in Dresden, 1913 in Budapest, München und Mannheim sowie 1916 an der Ausstellung des „Bundes Österreichischer Künstler“ in Berlin mit Schiele und Kokoschka. 1917 wurde Klimt Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Wien und der Münchner Akademie. Von 1900 bis 1916 war Gustav Klimt vorwiegend am Attersee auf Sommerfrische. Hier entstand der größte Teil seiner Landschaftsgemälde. Der Künstler pflegte enge Beziehungen zu einigen seiner Auftraggeber, die vornehmlich aus dem assimilierten jüdischen Wiener Großbürgertum stammten. Klimt war nie verheiratet, hatte aber zu mehreren Frauen intime Beziehungen, insbesondere zu seinen Modellen aus den großbürgerlichen Kreisen. Karl Kraus kolportierte in „Die Fackel“ Nr. 41 vom Mai 1900 das Wort vom „gout juif“, ähnlich abwertend äußerte sich später Anton Faistauer. Wie weit die Beziehung mit den von ihm porträtierten Frauen seiner Auftraggeber ging, etwa mit Serena Lederer, der Gattin von August Lederer oder mit Adele Bloch-Bauer, der Gattin des Zuckerindustriellen Ferdinand Bloch-Bauer, ist Spekulation. Elisabeth Bachofen-Echt, die Tochter Serena Lederers erreichte während der Zeit des Nationalsozialismus jedenfalls einen „Abstammungsbescheid“, durch den die außereheliche Vaterschaft des „arischen“ Gustav Klimt amtlich bestätigt wurde, was ihr vermutlich das Leben rettete. Enge Beziehungen bestanden auch zu Alma Mahler-Werfel und Emilie Louise Flöge, für deren Modesalon Klimt Entwürfe zu Reformkleidern anfertigte. Am 6. Februar 1918 starb Gustav Klimt infolge eines Gehirnschlages im Wiener Allgemeinen Krankenhaus. Sein ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Hietzinger Friedhof (Gruppe 5, Nummer 194). 1924 wurde die Klimtgasse in Wien ihm zu Ehren benannt. Gustav Ucicky gilt als sein unehelicher Sohn. Quellen: - Gustav Klimt bei artfacts.net - Informationen zu Gustav Klimt im BAM-Portal - Wikipedia.de - Literatur von und über Gustav Klimt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek - Gustav Klimt. In: Österreich-Lexikon von aeiou. - Audioporträt über Leben und Werk von Gustav Klimt auf Bayern2Radio – radioWissen - Werke von Gustav Klimt bei Zeno.org - Weltweit größte Klimt-Gemäldesammlung im Oberen Belvedere - Gustav Klimt Verein - Leopold Museum Wien - Biographie, Werke und Literatur - Link zu den Werkzeichnungen zum Stoclet-Fries bei MAK.at - Materialien von und über Gustav Klimt im documenta-Archiv

Werke:

Werke : - Die Musik (München, Neue Pinakothek), 1895, Öl auf Leinwand, 37 × 44,5 cm - Pallas Athene (Wien Museum), 1898, Öl auf Leinwand, 75 × 75 cm - Sonja Knips (Wien, Österreichische Galerie Belvedere), 1898, Öl auf Leinwand, 145 × 145 cm - Nuda Veritas (Wien, Österreichisches Theatermuseum), 1899, Öl auf Leinwand, 252 × 55,2 cm - Judith I (Wien, Österreichische Galerie Belvedere), 1901, Öl auf Leinwand, 84 × 42 cm - Goldfische (Museum Solothurn), 1901/02, Öl auf Leinwand, 181 × 66,5 cm - Beethoven-Fries (Wien, Österreichische Galerie Belvedere, als Leihgabe im Wiener Secessionsgebäude), 1902, 73 m² großes Wandgemälde - Stoclet-Fries (Brüssel, Speisesaal im Palais Stoclet; Wien, Werkzeichnungen in der Schausammlung des Museums für angewandte Kunst), ab 1905 - Emilie Flöge (Wien Museum), 1902, Öl auf Leinwand, 181 × 84 cm - Buchenwald (Dresden, Gemäldegalerie), 1902, Öl auf Leinwand, 100 × 100 cm - Das Leben ein Kampf (Der goldene Ritter) (Nagoya, Aichi Prefectural Museum of Art), 1903, Öl auf Leinwand, 100 × 100 cm - Aufsteigendes Gewitter (Wien, Leopold Museum), 1903, Öl auf Leinwand, 100 × 100 cm - Die Hoffnung (Ottawa, National Gallery of Canada), 1903, Öl auf Leinwand, 181 × 67 cm - Hermine Gallia (London, National Gallery), 1904, Öl auf Leinwand, 170,5 × 96,5 cm - Wasserschlangen (Wien, Österreichische Galerie Belvedere), 1904–07, Tempera/Aquarell auf Pergament, 50 × 20 cm - Die drei Lebensalter (Rom, Galleria Nazionale d`Arte Moderna), 1905, Öl auf Leinwand, 180 × 180 cm - Margarethe Stonborough-Wittgenstein (München, Neue Pinakothek), 1905, Öl auf Leinwand, 180 × 90 cm - Bauerngarten mit Sonnenblumen (Wien, Österreichische Galerie Belvedere), 1905/06, Öl auf Leinwand, 110 × 100 cm - Fritza Riedler (Wien, Österreichische Galerie Belvedere), 1906, Öl auf Leinwand, 153 × 133 cm - Der Kuß (Wien, Belvedere im Schloss Belvedere), 1907/08, Öl auf Leinwand, 180 × 180 cm - Adele Bloch-Bauer I (New York, Neue Galerie), 1907, Öl auf Leinwand, 138 × 138 cm - Mohnblumenwiese (Wien, Österreichische Galerie Belvedere), 1907, Öl auf Leinwand, 110 × 110 cm - Tod und Leben (Wien, Leopold Museum), 1908–11, Öl auf Leinwand, 178 × 198 cm - Salome (Judit II) (Venedig, Galleria d`Arte Moderna), 1909, Öl auf Leinwand, 178 × 46 cm - Blühendes Feld (Pittsburgh, Museum of Art), 1909, Öl auf Leinwand, 100,5 × 100,5 cm - Der Park (New York, Museum of Modern Art), 1909/10, Öl auf Leinwand, 110,5 × 110,5 cm - Schloss Kammer am Attersee (Wien, Österreichische Galerie Belvedere), 1910, Öl auf Leinwand, 110 × 110 cm - Bauernhaus in Buchberg (Wien, Österreichische Galerie Belvedere), 1911/12, Öl auf Leinwand, 110 × 110 cm - Apfelbaum I (Privatbesitz), 1912, Öl auf Leinwand, 110 × 110 cm - Allee zum Schloss Kammer (Wien, Österreichische Galerie Belvedere), 1912, Öl auf Leinwand, 110 × 110 cm - Adele Bloch-Bauer II., 1912, Öl auf Leinwand, seit 2006 in Privatsammlung - Kirche in der Cassonne, 1913, Öl auf Leinwand, 110 × 110 cm - Die Jungfrau (Prag, Národni Galerie v Praze), 1912-13, Öl auf Leinwand, 190 × 200 cm - Kirche in Unterach am Attersee (Graz, Sammlung Fritz Böck), 1916, Öl auf Leinwand - Friederike Maria Beer (Tel-Aviv, Museum of Art), 1916, Öl auf Leinwand, 168 × 130 cm - Adam und Eva (Wien, Österreichische Galerie Belvedere), 1917/18, Öl auf Leinwand, 173 × 60 cm - Johanna Staude (Wien, Österreichische Galerie Belvedere), 1917/18, Öl auf Leinwand, 78 × 50 cm - Baby (Privatbesitz), 1917/18, Öl auf Leinwand, 110 × 110 cm >>> Siehe Museumsuche auf MENI.COM

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Lexikon

sforzando

Italienisch: starke Betonung Abk. sfz oder sf . Fachbegriff aus dem Bereich Musik.
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Mirliton

Auch Ansingtrommel. Membranophon. Ein kleines Mirliton ist das Kazoo. Fachbegriff aus dem Bereich Musik.
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Südindisches Borduninstrument. Kegeloboe mit Doppelrohrblatt. Eine südindische Nadaswaram ohne Grifflöcher. Fachbegriff aus dem Bereich Musik.
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