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Dalida

Name: Yolanda Christina Gigliotti
Ort: Paris
Land: France
URL: http://www.dalida.com
Branche: Unterhaltung
Geburtsdatum: 17.01.1933
Geburtsort: Kairo
Sterbedatum: 03.05.1987
Sterbeort: Paris

Vita:

Dalida, mit bürgerlichem Namen Yolanda Gigliotto, wird am 17. Januar 1933 in Kairo geboren. Die Familie stammt ursprünglich aus Italien. Yolanda wächst als einzige Tochter zwischen zwei Brüdern auf – Orlando, der Ältere und Bruno, der Nachgeborene. Vater Pietro ist Erster Geiger an der Kairoer Oper. Als Jugendliche wird Yolanda zunächst Sekretärin. 1951 macht sie zum ersten Mal heimlich bei einem Schönheitswettbewerb mit. Drei Jahre später nimmt sie an der Wahl zur Miss Ägypten teil und gewinnt den Titel. Folgerichtig erhält sie Filmangebote in Kairo, dem Hollywood des Orients. Hier fällt sie einem französischen Regisseur auf. Yolanda, die sich jetzt Dalila nennt, träumt bald von Paris. Und dorthin macht sie sich am 24. Dezember 1954 tatsächlich auf, trotz der Bedenken ihrer Familie. Es sind schwierige Zeiten. Das französische Kino empfängt Yolanda nicht mit offenen Armen. Also nimmt sie erst einmal Gesangsunterricht, um sich über Wasser zu halten. Sie ergattert ein Engagement in einem Kabarett auf den Champs Elysées und später im “Villa d’Este”. Dort präsentiert man sie als “die Offenbarung des französischen Chanson”. Es ist zu dieser Zeit, als Bruno Coquatrix ein altes Pariser Kino aufkauft, um es in ein Varieté zu verwandeln: das « Olympia ». Eine seiner ersten Veranstaltungen heißt « Die Besten von morgen ». Dalila ist eingeladen und singt “Etrangère au Paradis” (“Fremde im Paradies”). An diesem Abend begegnet sie zwei Männern : Lucien Morisse, künstlerischer Leiter des Radiosenders Europe 1 und Eddy Barclay, seines Zeichens Plattenproduzent. Diese beiden sind schon seit längerem auf der Suche nach einem begabten jungen Künstler, der ihrem Unternehmen zum Aufschwung verhelfen könnte. In Dalila, ab sofort “DALIDA”, glauben sie, eine solche Perle gefunden zu haben. Als erste Single bei Barclay nimmt sie “Madonna” auf, aber der Durchbruch kommt mit “Bambino”, einem absoluten Riesenerfolg. Es ist das Jahr 1956 und Dalida gelingt einfach alles. Sie macht ihre ersten Bühnenschritte im Olympia im ersten Teil des Programms von Charles Aznavour. « Bambino » gibt ihr enormen Auftrieb und das Publikum empfängt sie begeistert. Auf die Zugabe muss man nicht lange warten – im September begrüßt man sie am selben Ort mit Jubelstürmen. Seitdem ist sie Stammgast auf den Titelseiten der Magazine. Am 17. September 1957 erfindet man sogar extra für sie die ”Goldene Schallplatte”. Lucien Morisse ist inzwischen für die junge Sängerin mehr als nur ein väterlicher Freund. Zwischen den beiden hat sich eine Romanze entwickelt. Im Jahr 1958 verleiht man Dalida den “Oscar de Radio Monte Carlo”, den sie sieben Jahre in Folge erhalten wird. Außerdem startet sie eine Welttournee. Ihr anschließender Auftritt in Bobino wird zum Triumph. Lucien Morisse nimmt mit Dalida weitere Hits auf. Sie ist die Sängerin der Stunde und rangiert in den Charts vor Edith Piaf und Jacques Brel! Währenddessen lässt die Hochzeit weiter auf sich warten.Erst am 8. April 1961, nach langem Hin und Her, heiraten Lucien und Dalida in Paris. Dalida lässt ihre Familie in die französische Hauptstadt kommen, muss aber sofort nach der Hochzeit auf Tournee fahren. Aus den Flitterwochen wird nichts. LUCIEN MORISSE Lucien Morisse gönnt seiner Braut keine Atempause. Stattdessen : Arbeit, Arbeit, Arbeit - um den Preis eines glücklichen Ehelebens. Dalida fühlt sich rasch persönlich vernachlässigt. Einige Monate später begegnet sie in Cannes Jean Sobieski. Für beide ist es Liebe auf den ersten Blick. Zwischen Dalida und Lucien Morisse entbrennt ein Rosenkrieg. Obwohl sie ihm künstlerisch so viel verdankt, verlässt sie um ihrer Freiheit willen Lucien. Der kann die Trennung nur schwer verkraften. Trotz ihrer neuen Liebe verliert Dalida ihre Karriere nicht aus den Augen. Im Dezember 1961 – über Frankreich schwappt gerade die Yéyé-Welle - singt Dalida im Olympia. Der Auftritt ist diesmal kein Selbstgänger, denn Dalida kann im großen Showbiz inzwischen nicht mehr von ihrem Anfängerbonus zehren. Der Abend wird trotzdem zum Triumph. Einen Monat lang füllt Dalida jeden Abend den Saal, in dem mehr als zweitausend Zuschauer Platz finden. Anschließend geht sie wieder auf Tournee, und zwar vor allem nach Hongkong und Vietnam, wo sie ein großes Idol ist. Im Sommer 1962 singt Dalida « Petit Gonzalez » und macht auch aus diesem Song einen weiteren Erfolg. In diesem Jahr legt sie sich ein ganz besonderes Domizil zu. Ihre neue Villa in Montmartre ist dem « Château de la Belle au Bois Dormant » in Ussé (bekannt als Vorlage für das « Märchen von der schlafenden Schönheit » von Charles Perrault) nachempfunden und steht in einem der berühmtesten Viertel von Paris. Nach der Scheidung von Lucien Morisse und dem Einzug in ihr neues Haus bricht sie mit Jean Sobieski. Sie nimmt sich erst einmal eine Auszeit und entschließt sich zu einer Metamorphose. Sie wirkt jetzt reifer und intensiviert ihre autodidaktischen Studien. Am 4. August 1964 dann der finale Akt ihrer Verwandlung : Dalida trägt von nun an blondes Haar. Am 3. September erobert sie wieder das Olympia. Sie ist jetzt die beliebteste französische Sängerin. Das Yéyé-Fieber ist verebbt, aber Dalida steht nach wie vor im Zentrum des europäischen Varietés. 1965 singt sie « La danse de Zorba » (« Der Tanz des Zorba ») zur Musik von Théodorakis, von dem der Soundtrack für den Film « Zorba le Grec » (« Zorba, der Grieche ») stammt. Und natürlich wieder ein Erfolg ! Dalida träumt von einer Ehe, aber leider ist kein geeigneter Kandidat in Sicht. Wie auch? Zwischen Auftritten und Plattenaufnahmen bleibt für ihr Privatleben kaum Zeit. Gegen Ende 1966 übernimmt Dalidas jüngerer Bruder Bruno, der im Geschäftsleben unter dem eingängigeren Namen seines älteren Bruders Orlando auftritt, die Verantwortung für Dalidas Karriereplanung. Und Cousine Rosy wird die Privatsekretärin der Sängerin. So bleibt alles in der Familie. 4 AOUT 1964 LUIGI TENCO Im Oktober 1966 stellt das italienische Plattenlabel RCA Dalida einen begabten jungen Liedermacher vor – Luigi Tenco. Dalida ist tief beeindruckt von dem leidenschaftlichen und rebellischen jungen Mann. Als RCA plant, seine Sängerin für eine neue Kampagne in Italien beim Festival in San Remo zu präsentieren, erklärt sich Luigi bereit, für diesen Auftritt den Song zu komponieren. Die beiden Künstler sehen sich jetzt sehr oft. Eine tiefe Zuneigung wächst zwischen ihnen. Sie entscheiden sich, im Januar 1967 gemeinsam zum Festival nach San Remo zu fahren, um dort zusammen ihren Titel zu singen: “Ciao Amore”. Der Druck ist enorm, denn beide wissen: Italien wird Dalida als Star empfangen, Luigi aber nur als jungen Debütanten. Beide geben im Familienkreis noch ihre Verlobung bekannt, die Hochzeit soll im April stattfinden. Doch dann endet der Auftritt in San Remo in einer Tragödie. Vom Lampenfieber gelähmt, versagt Luigi Tenco die Stimme und er verpatzt seinen Teil des Auftritts völlig. Dalida begeistert zwar, aber die Jury lässt beide nicht zum Finale zu. Dies kann Luigi nicht verwinden. Unter dem Einfluss von Beruhigungsmitteln und Alkohol, fühlt er sich angewidert und unverstanden. In einem Brief prangert er die Jury und deren kommerzielle Entscheidung an, bevor er sich in seinem Hotelzimmer erschießt. Dalida ist ins Mark getroffen. Am Boden zerstört, versucht sie einige Monate später ebenfalls, sich das Leben zu nehmen. Diese unglückliche Geschichte mündet schließlich eine neue Ära in Dalidas Karriere, und zwar in ihre Zeit als ‘Madonna’ in langen weißen Gewändern. Die Zuneigung der Menschen für die « Heilige Dalida », wie die Presse sie nennt, scheint unendlich. Die « Bambino »-Zeiten sind längst Vergangenheit. Dalida liest jetzt sehr viel, sie interessiert sich für Philosophie, begeistert sich für Freud und findet Zugang zum Yoga. Die Erleuchtung der Seele ist von nun an ihr einziger Lebensantrieb. Doch ungeachtet dessen geht ihre Karriere weiter: Sie kehrt nach Italien zurück, um in einer populären Fernsehsendung aufzutreten, und am 5. Oktober 1967 steht sie erneut auf der Bühne des Olympia. Dort erlebt sie ihre Wiedergeburt und – feiert natürlich einen weiteren Triumph. Im Frühjahr 1968 folgt eine Auslandstournee. In Italien erhält sie den Großen Preis des italienischen Chansons, den “Canzonissima”. Fortwährend auf der Suche nach sich selbst und auf den Spuren der Lehre eines Weisen, unternimmt Dalida mehrere Reisen nach Indien. Gleichzeitig beginnt sie eine Psychoanalyse nach der Methode von Carl Jung. Im August 1970 landet sie einen Erfolg mit “Darladiladada”. Im Herbst begegnet sie während einer Fernsehsendung Leo Ferré. Nach ihrer Rückkehr nach Paris nimmt sie “Avec le temps” auf, das sie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen möchte. Dalida will von nun an nur noch Lieder singen, bei denen sie eine ernsthafte Aussage und poetische Tiefe erkennen kann. Bruno Coquatrix, der Chef des Olympia, glaubt nicht an dieses neue Repertoire. Angesichts seines Zögerns mit einem Auftrittstermin für sie, entschließt sich Dalida kurzerhand, den Saal auf eigene Kosten anzumieten, und zwar für 3 Wochen gegen Ende 1971. Bei all dem kann Lucien Morisse ihr nicht mehr zur Seite stehen: Er hat sich im September 1970 das Leben genommen. Dalida zögert wie nie zuvor: Soll sie wieder öffentlich auftreten? Doch der Erfolg ist uneingeschränkt – einmal mehr. ALAIN DELON Dalida findet Alain Delon wieder, einen Freund für’s Leben, mit dem sie in den 60er Jahren eine leidenschaftliche Affäre verband. Beide haben nichts von ihrer Liebesgeschichte vergessen und ihre Vertrautheit ist so groß wie nie zuvor. 1973 singen sie gemeinsam “Paroles Paroles”. Dieser Titel wird in wenigen Wochen die Nummer Eins der Hitparaden in Frankreich, Europa und Japan. Die frühen 70er Jahre sehen Dalida beruflich im Glück. Sie profitiert dabei offensichtlich von einer frischen Beziehung. Ihr neuer Freund vom Typ ritterlicher Begleiter mit etwas abenteuerlichem Lebenswandel heißt Richard Chanfray und nennt sich “Der Graf von Saint-Germain”. Allerdings ist er Dalida sehr ergeben und gibt ihr offensichtlich die Lust am Leben zurück. Sie geriert sich fortan als “Hollywoodstar” und betont ihre Weiblichkeit. Ende des Jahres 1973 nimmt sie den Hit « Il venait d’avoir 18 ans » (« Er war gerade achtzehn Jahr ») auf. Der Titel wird die Nummer Eins in neun Ländern, unter anderem in Deutschland, wo er sich 3,5 Millionen Mal verkauft. Am 15. Januar 1974 kehrt Dalida auf die Bühne des Olympia zurück und präsentiert ihren neuen Song « Gigi Amoroso ». Der Titel dauert siebeneinhalb Minuten, ist Gesangs- und Sprechstück in einem und beinhaltet zahlreiche Chöre. Bis heute ist dies Dalidas größter Erfolg geblieben, Nummer Eins in 12 Ländern. Anschließend bricht sie zu einer großen Tournee nach Japan auf. Ende 1974 besucht sie Québec, wohin sie einige Monate später nochmals zurückkehrt, vor einem Abstecher nach Deutschland. Im Februar 1975 erhält sie den « Prix de l‘Académie du disque français » (Preis der französischen Plattenakademie). Kurze Zeit darauf überrascht Dalida ihr Publikum: Mit aller Kraft und in aller Schönheit taucht sie genau da auf, wo sie eigentlich niemand erwartet hat: Mitten in der Disco-Bewegung. Ihre 1975er-Neufassung von „J’attendrai“ avanciert zur ersten französischen Disco Tube. Dalida wird die unbestrittene Disco-Pionierin in Frankreich. SAINT GERMAIN LAISSEZ-MOI DANSER In den 70er Jahren widmet sich das Fernsehen zunehmend dem Varieté. Dalida profitiert stark von diesem Trend, ist sie doch viel und gern gesehener Gast in französischen und ausländischen Sendungen. In der arabischen Welt wird sie sehr verehrt. Man ist sich ihrer ägyptischen Herkunft bewusst, was die Beziehung zu ihrem Publikum vertieft. Ihre Rückkehr nach Ägypten und die Reisen in den Libanon in den 70er Jahren bewegen Dalida dazu, in Arabisch zu singen. 1977 spielt sie ihre Version eines bekannten ägyptischen Volkslieds ein: “Salma Ya Salama”. Die Aufnahme erscheint zunächst in Frankreich und im Mittleren Osten. Der Erfolg ist schwindelerregend. Dalida nimmt das Stück schließlich in 5 Sprachen auf. In dieser Zeit schafft sie es auch, mehrere Meister des Genres auf deren eigenem Terrain auszustechen: Mit „Génération 78“ liefert sie das erste französische Medley und unterlegt dieses mit dem ersten französischen Videoclip überhaupt. Und ganz „Show Woman“, setzt Dalida auf Schockwirkung, mit aufwändigen, bis zur Hüfte geschlitzten Pailettenkleidern. Die Amerikaner lieben diese Entertainerin, die Glamour und Professionalität so genial vereint. Folgerichtig muss Dalida nicht lange auf eine Einladung nach New York warten. Und so steht sie am 29. November 1978 auf der Bühne der Carnegie Hall. Das Publikum reagiert wie entfesselt. Ihr neues Lied « Lambeth Walk », eine Art 20er Jahre-Schlager, wird sofort begeistert aufgenommen. Die Lokalpresse huldigt ihr. Zurück in Frankreich, setzt Dalida ihre Plattenkarriere fort. Ihr 1979er Sommerhit heißt “Monday, Tuesday”. Dalida macht sich einmal mehr einen Trend zunutze und surft mit Leichtigkeit auf der Discowelle. Im Juni führt sie eine sehnlichst erwartete Auftrittsreise nach Ägypten zurück. Die Sängerin wird sogar eigens von Anwar El-Sadat, dem ägyptischen Präsidenten, empfangen. Anschließend bricht sie zu einer Tournee durch die Vereinigten Arabischen Emirate auf, um danach nach Frankreich zurückzukehren. Die 80er Jahre starten mit einem Feuerwerk. Dalida ist auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs. Sie “besetzt” vom 5. bis zum 20. Januar 1980 den Pariser Sportpalast mit einer Show nach amerikanischem Vorbild ganz in Strass und Federschmuck, 12 Kostümwechsel inbegriffen. Und der Showstar Dalida wird dabei eingerahmt von 11 Tänzern und 30 Musikern. Dieses grandiose Spektakel von mehr als zwei Stunden entspringt einer perfekten Broadway-Choreographie. Alle 18 Aufführungen sind restlos ausverkauft. Dalida ist der erste weibliche Star, der sich auf dieser so bedeutenden Bühne in einem solchen Rahmen präsentiert. Es schließt sich eine triumphale Tournee an, die bis zum Herbst dauert. Das Jahr 1981 bringt die schmerzvolle Trennung vom « Grafen von Saint-Germain ». Wie gewöhnlich stürzt sich Dalida mit Verbissenheit in die Arbeit, um ihr chaotisches Privatleben zu vergessen, in dem sie sich am Ende stets einsam und allein wiederfindet. Im März 1981 tritt sie im Sportpalast auf. Aus diesem Anlass erfindet man für sie die « Diamantene Schallplatte », die sie als allererster Künstler überhaupt erhält. Dies scheint die angemessene Art zu sein, um Dalidas 85 Millionen verkaufte Alben und ihre 55 Goldenen Schallplatten für Lieder in sieben Sprachen zu würdigen - aber auch ihre einzigartige Karriere. Wenig später startet Dalida, die Unermüdliche, auf eine neue Tournee. Die folgenden zwei Jahre stehen im Zeichen ihrer Parteinahme für den neuen Präsidenten Frankreichs, François Mitterand. Ihr Engagement ist zwar mehr freundschaftlicher als politischer Natur, bringt ihr aber gleichwohl Kritik ein und ist sogar ihrer Karriere abträglich. Im Jahr 1983 nimmt sie ein neues Album auf, mit Liedern wie « Mourir sur scène » und « Lucas ». Am 20. Juli desselben Jahres erleidet Dalida einen weiteren Schicksalsschlag. Richard Chanfray begeht nahe Saint-Tropez Selbstmord. Dalida ist vom Tode ihres früheren Gefährten sehr mitgenommen, was auch ihr professionnelles Engagement beeinträchtigt. Ihre Umgebung bemerkt Dalidas nachlassende Energie. Ein Jahr später bricht sie zu einer Tournee auf, die ihre Fans eingefordert haben. Anschließend fährt sie für eine Reihe von Liederabenden nach Saudi-Arabien. 1985 muss sie sich zwei Augenoperationen unterziehen, ein für sie traumatisches Erlebnis. Während der 37 Jahre ununterbrochenen Erfolgs im Musikgeschäft findet Dalida zwar die Zeit, einige Filme zu drehen, muss aber auf eine wirkliche Charakterrolle bis 1986 warten. Der Hauptpart in Youssef Chahines „Le sixième jour“ („Der sechste Tag“) bietet ihr endlich die Möglichkeit, ihr großes tragisches Talent zu beweisen. Hierfür zögert sie auch nicht, sich auf älter schminken zu lassen. Und mit Erfolg: Die Kritik anerkennt und feiert ihre Leistung. Jedoch: Hat die umjubelten und angebeteten Göttinnen nicht schon oft gerade auf der schwindelnden Höhe ihres Olymps ein tiefer Weltschmerz erfasst und zu Boden geworfen? Dalida bildet hier keine Ausnahme. Die Legende braucht nun einmal zum Leben vor allem außergewöhnliche, tragische Schicksale und sie hat scheinbar schon begonnen, von Dalida Besitz zu ergreifen. All die Jahre hat sie soviel gegeben, jetzt fühlt sie sich ausgezehrt, erschöpft. Und allein … War auch ihre Karriere durch und durch gelungen - hat sie nicht ihr Leben als Frau verschenkt? Ohne Partner oder Kinder an ihrer Seite, fühlt sie die Jahre immer schwerer auf sich lasten. Sie singt: „Moi, je veux mourir sur scène, devant les projecteurs“ („Auf der Bühne möcht’ ich sterben, mitten im Rampenlicht“). Doch so kommt es nicht. Dalida wählt einen anderen Weg. Des Lebens müde, entschließt sie sich in der Nacht des 2. Mai 1987, in ihrem Haus in Montmartre für immer einzuschlafen. Sie schreibt noch eine letzte Botschaft an die Welt: „Verzeiht mir, das Leben ist mir unerträglich". Quelle: www.Dalida.com

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