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Scheinauflösung

Besondere Konstellation bei einer Modulation, worin der letzte Klang der alten Tonart eine markante Dissonanz (keine Scheinkonsonanz) ist und der erste Klang der neuen Tonart eine Tonika. In diesem Fall erscheint die Dissonanz auflösungsbedürftig, solange sie erklingt. Beim Wechsel in die neue Tonart erübrigt sich jedoch ihre Auflösungsbedürftigkeit. Die Tonika der neuen Tonart ist andererseits – weil Tonika – nicht auflösungsbedürftig. Es entsteht dadurch der Anschein, als ob die Tonika der neuen Tonart eine Auflösung der vorangegangenen Dissonanz sei.

 

Die Scheinauflösung nährt den Eindruck, dass die scheinbar aufgelöste Dissonanz zur Tonika der neuen Tonart gehöre. Theoretisch profitiert davon die verbreitete Illusion, einer Tonart würden auch „tonleiterfremde“ Töne angehören, also solche Töne, die aufgrund der Harmonik der Tonalität nichts mit dem Tonbestand dieser Tonart zu tun haben. Vor allem speist sich dieser Irrtum aber aus der Verwechslung der Modulation mit der Form, den dieser harmonische Vorgang auf der Ebene der Melodik annimmt: der Alteration. Im Konstrukt des alterierten Akkords wurde diesem Irrtum ein Denkmal gesetzt. Fachbegriff aus dem Bereich Musik.


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