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Umdeutung

Begriff, der in der Musikwissenschaft eingeführt wurde, um den Vorgang der Modulation zu erklären. Der Haken dabei ist, dass jede Definition der Modulation, welche diesen Begriff zu Hilfe nimmt, den Vorgang der Modulation bereits als Voraussetzung der Umdeutung unterstellt. Hugo Riemann zum Beispiel definiert die Modulation als

 

"Gewinnung einer neuen Tonika vermittelst Umdeutung von Harmonien aus Funktionen der alten Tonart zu solchen der neuen." (Handbuch der Harmonielehre, Leipzig 1918, S. 216)

 

Wenn Harmonien "zu solchen der neuen" Tonart umgedeutet werden sollen, so muss man sich fragen, wie es denn zu der neuen Tonart kommt, welche den Harmonien eine neue "Bedeutung" gibt. Die Antwort: "vermittelst Umdeutung" – und die Sache dreht sich im Kreise. Die Umdeutung soll die Modulation erklären und die Modulation die Umdeutung. Die Ahnungslosigkeit dieser Theorie darüber, wie sich der Tonbestand einer neuen Tonart durch ihren Unterschied zum Tonbestand der alten Tonart für die Wahrnehmung geltend macht, beruht auf einer Deutung der Musik als Sprache (die Harmonien sollen angeblich etwas "bedeuten") und der Verwechslung von Musik mit Sinnstifung. Fachbegriff aus dem Bereich Musik.


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