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Tonalität

Tonalität ist die Harmonie der Tonart. Sie besteht im Harmonieren von Dur- oder Mollklängen, die im Quintverhältnis stehen. Als Bestandteile dieser Harmonie heißen die konsonanten Dreiklänge Tonika, Dominante und Subdominante. Die einfachste Form, in der die Tonalität in Erscheinung tritt, ist die Kadenz. Aber auch die Dissonanz enthält tonale Verhältnisse, insofern die Bestandteile von Tonika, Dominante und Subdominante in ihr zusammenklingen. Prinzipiell erscheint die Tonalität in einer Klangfolge, in der die Töne von Tonika, Dominante und Subdominante – in welcher Form auch immer – auftreten. Diese sieben Töne bilden ein harmonisches Ensemble: den Tonbestand einer Tonart.

 

Der Terminus Tonalität war geschaffen worden, um das harmonische Prinzip der auf Dur- und Molltonarten beruhenden Musik zu benennen. (Fétis hat den Begriff eingeführt als das den Beziehungen der Tonleitertöne zugrunde liegende Prinzip.) Bei der Analyse und Ableitung dieses Prinzips der "Tonartlichkeit" hielt man sich jedoch von vornherein nicht lange auf, sondern löste die Kategorie Tonalität sogleich in die Abstraktion einer "sinnvollen Ordnung" auf, die aus dem Bedürfnis nach Sinn entspringt. Entsprechend ist auch Riemanns Funktionentheorie ein Zurechtdeuten der Harmonien "im Sinne" einer "Tonika", die ihrerseits auf ihre bloße Bestimmung als Konsonanz reduziert wird. Hinsichtlich einer so abstrakt gefassten Beziehung kann man sich dann die unterschiedlichsten Vorstellungen machen, zum Beispiel jene von Arnold Schönberg, wonach die häufigere Wiederholung eines Tons Tonalität begründet, die Vermeidung derselben also umgekehrt Atonalität. Es ist inzwischen üblich geworden, die tonale Beziehung, deren harmonische Eigentümlichkeit so wenig interessiert, damit zu charakterisieren, dass sich etwas auf etwas bezieht – als ob das Vorhandensein einer Beziehung schon eine sachliche Bestimmung wäre. Es wird demgemäß mit Vorliebe von "Bezogenheit" geredet, und der Unterschied zwischen modaler und tonaler Musik, auf den es bei der Bildung des Begriffs ankam, verschwindet ganz ausdrücklich in den populären Definitionen der Tonalität. Jene wollen nichts mehr davon wissen, dass harmonische Musik und harmonische Tonbeziehungen etwas anderes sind als die Wechselbeziehung zwischen Anhub, Abfall und Rezitationston beim kirchlichen Sprechgesang:

 

"Tonalität – Bezogenheit von Tönen und Klängen auf ein Ton- oder Klangzentrum (Grundton, Tonika, Zentralton, Finalis) innerhalb eines in bestimmter Weise geordneten Bezugssystems. Solche Bezugssysteme sind in der abendländischen Musik vor allem Dur, Moll und die Kirchentonarten; in der außereuropäischen Musik u.a. die Pentatonik." (electricBASS [24.1.2010]). Fachbegriff aus dem Bereich Musik.


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