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Hemitonik

Die fünfstufige Leiter (penta = fünf) stammt aus einer längst vergangenen Zeit, in der die Musik noch keine harmonische Grundlage hatte. Für kultische Zwecke und zur Abstimmung der Töne auf Musikinstrumenten (z.B. Flöte) mussten bestimmte Töne verbindlich festgelegt werden. Wahrscheinlich sind die fünftönigen Systeme älter als die siebentönigen (Es gibt entsprechende Instrumentenfunde aus der Altsteinzeit). Anzahl und Lage der Töne waren eine Sache der mystischen Spekulation. Maßgeblich für die Festlegung der Töne waren offenbar Beobachtungen am gewohnten Singsang, die mit astrologischen, religiösen und sonstigen Vorstellungen von einer heiligen Zahl zur Deckung gebracht worden sind. Die genauen Tonverhältnisse sind verschieden. Besonders ausgefallen ist das Tonsystem von Java (Slendro), wo die Oktave fast gleichmäßig in fünf Tonabstände geteilt war.

 

Die weiteste Verbreitung fand eine Tonleiter, die aus fünf fortlaufenden Quintschritten bestehend gedacht werden kann (f-c-g-d-a oder als Leiter: c-d-f-g-a). Ob diese Leiter wirklich aus Quinten abgeleitet worden ist, konnte nicht festgestellt werden. In der Musikwissenschaft wird sie als anhemitonische (halbtonlose) von den hemitonischen (halbtonhaltigen) Leitern unterschieden. Diese Unterscheidung beruht auf der ziemlich haltlosen Vorstellung, der Halbtonschritt beruhe auf einer historisch erst spät entwickelten Fähigkeit zur Unterscheidung nahe beieinander liegender Töne. In Wirklichkeit beruht die Lage der Töne mehr auf einer harmonischen Ahnung, weshalb die Kennzeichnungen Dur- und Moll-Pentatonik der Sache schon näher kommen, obwohl sie der Sicht einer fertig entwickelten Tonalität entspringen.

 

Spuren aus der Zeit der Pentatonik finden sich noch in Kinderliedern wie "Backe, backe Kuchen" oder auch im Jazz. Die Pentatonik ist auch heute noch aus zweierlei Gründen beliebt: Erstens ist sie auf einer Gitarre besonders leicht spielbar und wird daher aus didaktischen Gründen oft an den Anfang des Unterrichts gestellt. Zweitens können auch Anfänger mit pentatonischen Reihen leicht improvisieren, ohne der Gefahr von Misstönen ausgesetzt zu sein, wofür der Mangel an harmonischer Prägnanz gerne in Kauf genommen wird. Daher kommt es, dass viele Musiklehrer und Liebhaber des Ursprünglichen beim Begriff Pentatonik in einen gewichtigen Ton verfallen oder glänzende Augen bekommen. Fachbegriff aus dem Bereich Musik.


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