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Ulmer Schule

Mit Ulmer Schule werden die folgenden Künstlergruppen oder Einrichtungen bezeichnet:

1. Ulmer Schule (Kunstgeschichte), Gruppe von spätgotischen Künstlern aus Ulm
2. Ulmer Schule, Hochschule für Gestaltung Ulm, von 1953 bis 1968 Designschule in Ulm
3. Ulmer Schule, 1983 gegründet Nachfolgeorganisation der Designschule in Ulm


Zu 1: Ulmer Schule (Kunstgeschichte)

Unter der Bezeichnung Ulmer Schule werden einige Künstler der Spätgotik zusammengefasst, die in dieser Zeit in Ulm wirkten, dort ihre Werkstätten hatten oder aus Ulm stammten.

Ulm galt als bedeutendes Zentrum der Spätgotik in Südwestdeutschland mit Ausstrahlung nach ganz Süddeutschland, Franken, Tirol, Südtirol und Graubünden. Aus dem Spätmittelalter, der Zeit zwischen dem ausgehenden 14. Jahrhundert und dem beginnenden 16. Jahrhundert, sind aus Ulm inzwischen etwa 55 Maler (Fassmaler, Glasmaler, Kunstmaler) und 25 Bildhauer und Bildschnitzer namentlich bekannt.

Künstler und Werkstätten:
Zur Ulmer Schule im engeren Sinne werden gerechnet
 - Meister Hartmann (15. Jahrhundert), Vertreter des „weichen Stils“ in der Ulmer Schule
 - Hans Multscher (* um 1400 in Reichenhofen bei Leutkirch, † 1467 in Ulm) als sehr früher Vertreter und quasi „Begründer“ der Schule
 - Heinrich Multscher (* um 1400 in Reichenhofen, weitere Lebensdaten unbekannt), Bruder und wichtiger Mitarbeiter der Werkstatt Hans Multschers.
 - Hans Acker, Lebensdaten unklar, Glasmaler am Ulmer Münster um 1430
 - Jakob Acker der Ältere, Lebensdaten unklar, Glasmaler am Ulmer Münster im Übergang vom 13. zum 14. Jahrhundert, schuf das älteste Glasfenster dieser Kirche und gilt als Werkstattgründer der Künstlerfamilie Acker
 - Jakob Acker der Jüngere, Lebensdaten und Verwandtschaftsverhältnisse unklar, schuf den Altar in der Friedhofskapelle von Rißtissen signiert 1483
 - Michael Erhart (Schreibweise auch Michel Erhart), Bildhauer, von 1469 bis 1522 in Ulm nachweisbar
 - Gregor Erhart, Bildschnitzer (* 1470 in Ulm, † 1540 in Augsburg)
 - Hans Schüchlin (* um 1430 in Ulm; † 1502 oder 1505 in Ulm), Vorsitzender der Lukasgilde, Maler
 - Bartholomäus Zeitblom, Maler (* um 1455 in Nördlingen, † um 1518 in Ulm)
 - Die Bildschnitzer Jörg Syrlin der Ältere und sein Sohn Jörg Syrlin der Jüngere
 - Die Bildhauer Adolf Daucher (* um 1460 in Ulm, † um 1524 in Augsburg) und sein Sohn Hans Daucher
 - Daniel Mauch, Werkstattleiter (* 1477 in Ulm, † 1540 in Lüttich)
 - Jörg Stocker, Maler und Schwiegervater von Daniel Mauch, bis 1496 vielleicht ein Lehrer von Martin Schaffner
 - Niklaus Weckmann, Hauptmeister der Ulmer Bildschnitzer, 1481 mit größerer Werkstatt in Ulm
 - Martin Schaffner, Maler (* um 1478, † 1547 in Ulm), wobei die letzten Werke bereits der beginnenden Renaissance zuzurechnen sind.

Zur Ulmer Schule in einem weiteren Sinn gehören
Der Blaubeurer Hochaltar, geschnitzt von Michael Erhart, bemalt von Bernhard Strigel und Hans Holbein dem Älteren

Einige Künstler des 15. und 16. Jahrhunderts wirkten mit Vertretern der Ulmer Schule für eine gewisse Zeit oder für ein bestimmtes Projekt zusammen, zogen dann aber weiter und sind auch anderen künstlerischen Schulbildungen noch zuzurechnen.

 - Bernhard Strigel, Maler (* um 1460 Memmingen, † 1528 Memmingen)
 - Hans Holbein der Ältere, Maler, wirkte um 1493 mit beim Blaubeurer Altar
 - Hans Maler zu Schwaz (* um 1480 † 1526/29 in Schwaz) Porträtmaler, speziell Fugger

Im Zusammenhang mit der Ulmer Schule wird diskutiert:
 - Meister der Biberacher Sippe - stilistische Zusammenhänge werden erkannt, historische Quellen liegen bislang nicht vor.
 - Meister von Meßkirch - auch der Umkreis Albrecht Dürers und Hans Schäufelin wird diskutiert.
 - Meister des Munderkinger Altars
 - Meister des Pfullendorfer Altars
 - Meister des Talheimer Altars - ein Zusammenhang mit Weckmanns Werkstatt wird diskutiert.
 - Meister des Wippinger Altars - ein Zusammenhang mit Daniel Mauch wird diskutiert.

Verwandtschaftlich mit der Ulmer Schule verbunden

 - Friedrich Herlin (* um 1430 in Nördlingen; † um 1500) war der Schwiegervater von Bartholomäus Zeitblom.

Mit Werken seit der Spätgotik stilbildend in Ulm vertreten

 - Hans Schäufelin (auch Schäufelein, Schäuffelein, Scheifelen, Scheuflin) (* um 1480/1485 wahrscheinlich in Nürnberg; † um 1538 oder 1540 in Nördlingen); er schuf für das Ulmer Münster 1515 einen Abendmahlsaltar, der heute den Kreuzaltar bildet.

Während der Ausbildungsjahre in Ulmer Werkstätten vertreten

 - Adam Kraft (* zwischen 1455 und 1460 in Nürnberg; † 1509) war als Bildhauer und Baumeister während seiner Wanderjahre in Ulm.
 - Jörg Lederer (* um 1470; † um 1550), seine genaue Lehrzeit in Ulm ist unbekannt.

Gliederung der spätgotischen Kunst in Ulm in vier Generationen

Reinhard Wortmann (S. 43–45) unterscheidet insgesamt vier Generationen der Ulmer Kunst des 15. und 16. Jahrhunderts und benennt deren Hauptvertreter, vermeidet jedoch den Begriff "Ulmer Schule":

 - Erste Generation: Hans Multscher, der um 1400 geboren ist und den Aufschwung der Schule darstellt.
 - Zweite Generation: Michel Erhart, der um 1445 geboren ist.
 - Dritte Generation: Niklaus Weckmann, der um 1455 geboren ist.
 - Vierte Generation: Daniel Mauch, der 1477 geboren ist, der Ulm im Umfeld der Reformation wieder verlässt.

Zusammenhänge: Kooperationen zwischen Künstlern
Teilweise wirkten die Künstler bei der Fertigung großer Aufträge zusammen, wie beispielsweise beim Hochaltar der Klosterkirche Blaubeuren aus dem Jahr 1493. Hier sieht man Hans Holbein den Älteren an der Seite von Michael Erhart. Beim Chorgestühl des Ulmer Münsters arbeiten, wie man inzwischen rekonstruiert hat, Jörg Syrlin der Ältere und Michael Erhart zusammen.

Familiäre Bindungen:
Auch lassen sich mannigfaltige familiäre Bindungen untereinander ausmachen; z.B. Hans Multscher und Heinrich Multscher wirkten als Brüder gemeinsam an großen Kunstprojekten, Hans Schüchlin ist Schwiegervater von Bartholomäus Zeitblom, Jörg Stocker ist Vater des Malers Anton Stocker und Schwiegervater von Daniel Mauch, Michael Erhart hatte die Künstlersöhne Gregor Erhart und Bernhard Erhart hervorgebracht. Des Weiteren lassen sich reiche stilistische Abhängigkeiten beschreiben.

Zunftmeister:
Die Mitglieder der Bildhauer und Maler waren in Ulm in der Kramerzunft organisiert. Damit hatten sie über die Zünfte in der Stadtregierung auch einen gewissen politischen Einfluss.

 - Hans Schüchlin war Zunftmeister von 1494 bis 1500
 - Niklaus Weckmann wird als Zwölfermeister 1499 bezeichnet
 - Jörg Syrlin (der Jüngere) war von 1483 bis 1516 Zunftmeister der Schreiner

Lukasgilde Ulm:
Die Lukasgilde hatte ab 1473 in Ulm ihren Sitz in der Kirche St. Michael zu den Wengen. Als ein Vorsitzender dieser Bruderschaft ist Hans Schüchlin überliefert. Ob die nach der Bombennacht 1944 übriggebliebenen Kunstwerke dort tatsächlich auf die Lukasgilde und auf einen Lukasaltar für Maler und Bildhauer noch zurückzuführen sind, ist unsicher.

Bewertungen:
Hans Koepf stellte 1963 fest, dass die Ulmer Schule „eine erstaunliche Leistung“ ist, „wie sie kaum eine zweite Stadt in Deutschland aufzuweisen hat“. Zu bedenken ist dabei, dass „keine zweite Stadt in Deutschland durch den Bildersturm so verheerende Einbußen erlitt wie gerade Ulm“.

Reinhard Wortmann meinte 1993, in der Ulmer Kunst sei eine „Tendenz zum Gigantischen als Ausdruck von Macht und Reichtum“ zu verspüren“. Eine Folge davon sei, „dass nicht in allen Stücken die künstlerische Qualität mithalten konnte“.

Quelle(n) zu 1.:
 - Wikipedia, DE, 2012
 - Barbara Maier-Lörcher: Ulmer Kunst um Ulm herum. (Spätgotische Altäre und Einzelbildwerke aus 50 Kirchen). Ulm 1996
 - Barbara Maier-Lörcher: Meisterwerke Ulmer Kunst“, Ostfildern 2004, ISBN 3-7995-8004-2
 - Barbara Schäuffelen, Joachim Feist: Ulm - Porträt einer Stadtlandschaft, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0484-5 (Seite 171)
 - Hans Koepf, Das große Jahrhundert der Ulmer Malerei, in: Schwäbische Kunstgeschichte, Bd. 3, Jan Thorbecke Verlag Konstanz 1963, S. 35-40
 - Heinz Koppenhöfer, Altäre Ulmer Meister. Kleinode in Dorfkirchen der Schwäbischen Alb, Metzingen 1993. ISBN 3-87785-020-0
 - Kataloge des Ulmer Museums - Katalog I. (Katalogbearbeitung: Gerald Jasbar und Erwin Treu). Ulm 1981
 - Wolfgang Lipp: Begleiter durch das Ulmer Münster, Langenau 2005, ISBN 3-88360-011-3.
 - Erhard John: Die Glasmalereien im Ulmer Münster, Langenau 1999, ISBN 3-88360-067-9.
 - Franz Härle: Das Chorgestühl im Ulmer Münster, Langenau 2000, ISBN 3-88360-115-2.
 - Gerhard Weiland: Die Ulmer Künstler und ihr Zunft, in: Meisterwerke massenhaft. Die Bildhauerwerkstatt des Niklaus Weckmann und die Malerei in Ulm um 1500, hrsg. vom Württembergischen Landesmuseum Stuttgart, 1993, ISBN 3-929055-25-2, S. 369-388
 - Reinhard Wortmann: Ulm als Kunstmetropole Schwabens. Ulmer Kunst - Kunst in Ulm, in: Meisterwerke massenhaft. Die Bildhauerwerkstatt des Niklaus Weckmann und die Malerei in Ulm um 1500, hrsg. vom Württembergischen Landesmuseum Stuttgart, 1993, ISBN 3-929055-25-2, S. 29 - 46


Zu 2. Hochschule für Gestaltung Ulm

Die Hochschule für Gestaltung Ulm (HfG Ulm) wurde 1953 von Inge Aicher-Scholl, Otl Aicher, Max Bill und weiteren in Ulm gegründet und bestand bis 1968. Sie gilt als die international bedeutendste Design-Hochschule nach dem Bauhaus. International genoss sie einen hervorragenden Ruf und war Wegbereiter und Vorbild sowohl für künftige Design-Studiengänge an Hochschulen für Gestaltung als auch für das Berufsbild des Dipl.-Designers.

Die Jahre 1945 bis 1952 waren geprägt durch Konzipierungs-, Finanzierungs- und Strukturierungsplanungen. Durch Kontakte Bills zu Walter Gropius wurden auch US-amerikanische Stiftungen auf das Projekt aufmerksam. Der alliierte Hochkommissar John McCloy unterstützte die Initiative zur HfG-Gründung als Project No. 1. Die HfG sollte einen College-ähnlichen Campus nach US-Vorbild erhalten, damit die Hochschulangehörigen in freier Gemeinschaft Lehrender und Lernender zusammenleben konnten. John McCloy überreichte Inge Scholl 1952 kurz vor seinem Abschied als Hochkommissar dazu einen Scheck über eine Million DM. Heute wird vermutet, dass das Geld, das McCloy überreicht hatte, von einer Stiftung stammte, deren Mittelverwendungen für kulturpolitische Zwecke durch die CIA koordiniert wurden.

Offizielle Trägerin der künftigen HfG sollte die Geschwister-Scholl-Stiftung sein, die von Inge Scholl im Gedenken an ihre Geschwister Sophie und Hans Scholl gegründet worden war. Diese waren als Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose im Jahr 1943 von den Nationalsozialisten hingerichtet worden. Am 1. April 1953 wurde Max Bill erster Rektor der neu gegründeten Hochschule.

Am 3. August 1953 begann der Lehrbetrieb in Räumen der Ulmer Volkshochschule. Josef Albers, Walter Peterhans, Johannes Itten und Helene Nonné-Schmidt unterrichteten die ersten 21 Studenten. Die Ausbildung war auf vier Jahre angelegt. Im ersten Jahr fand das Grundstudium statt, die weiteren drei Jahre dienten zur Vertiefung in den Fachgebieten Gestalter für Produktgestaltung, Visuelle Kommunikation, Bauen, Information (bis 1964) und Film, das bis 1961 bei der visuellen Kommunikation beheimatet war und ab 1962 als eigenständiges Fachgebiet weitergeführt wurde. Mit diesem Konzept wurden die Lehrmethoden und -inhalte des künftigen Berufsbildes Design entwickelt.

Am 8. September 1953 erfolgte der erste Spatenstich für den Bau des HfG-Komplexes auf dem »Oberen Kuhberg« nach Entwürfen von Max Bill. Die HfG war dabei einer der ersten Stahlbetonskelettbauten Deutschlands mit großzügigen Werkstätten, Studentenwohnheim und Mensa. Der Innenausbau und auch die Möblierung waren auf den flexiblen Nutzen der Hochschule ausgelegt. Am 5. Juli 1954 wurde das Richtfest gefeiert. Ab 1955 fand der Lehrbetrieb in den Räumen der HfG statt. Die offizielle Eröffnung des Unterrichtsgebäudes erfolgte am 2. Oktober 1955, auf der Walter Gropius die Eröffnungsrede hielt. Heute sind die Räumlichkeiten Teil des Universitätsklinikums, Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.

1955 trat Max Bill aus Gründen eines Richtungswechsels im pädagogischen Aufbau und den Lehrveranstaltungen der HfG als Rektor zurück und verließ diese 1957 aus denselben Gründen. Bill befürwortete ein Fortführen des Bauhaus-Modells, andere Dozenten wollten ein mehr an Wissenschaft und Theorie orientiertes Ausbildungsmodell. Ein Rektoratskollegium wurde eingesetzt, unter ihnen Otl Aicher.

1958 erschien die erste Ausgabe der HfG-Zeitschrift »ulm«, die bis zum Ende der Hochschule in deutscher und englischer Sprache herausgegeben wurde. Die Öffentlichkeit wurde ab 1959 durch Rundfunk und Fernsehen auf die HfG aufmerksam, nachdem in den Jahren zuvor Dozenten und Studenten erste Erfolge mit dem Design für die Audiogeräte der Firma Braun, dem Erscheinungsbild der Lufthansa und den Zügen für die Hamburger Hochbahn sammelten, die den Ruf der HfG prägten. Nach sieben Jahren Rektoratkollegium trat 1962 eine neue Verfassung für die HfG in Kraft, die wieder einen alleinigen Rektor vorsah. Die Wahl fiel auf Otl Aicher.

Interne Streitigkeiten über die pädagogische Ausrichtung des Lehrbetriebes gaben der Presse 1963 erste Gelegenheiten zu Angriffen gegen die HfG. Der Landtag von Baden-Württemberg stellte ein 10-Punkte-Ultimatum, auf das die HfG einging, womit die Zuschüsse seitens des Landes gesichert waren. Dennoch häuften sich die Probleme, nachdem der Landtag 1967 die Angliederung der HfG an die Ingenieurschule, die Vorläuferin der Fachhochschule, verlangte. Die Bundeszuschüsse wurden gestrichen, die finanzielle Lage immer schwieriger.

Im Laufe des Jahres 1968 mussten die ersten Dozenten aufgrund der schwierigen finanziellen Lage entlassen und die Anzahl der Lehrveranstaltungen eingeschränkt werden. Die Geschwister-Scholl-Stiftung, der Träger der HfG, war hoch verschuldet. Interne Zerwürfnisse und Attacken in der Presse veranlassten immer wieder Debatten im Landtag über die Förderungswürdigkeit der HfG. Die verbliebenen Dozenten verweigerten den Lehrbetrieb aus finanziellen und persönlichen Gründen. Nachdem die Landesregierung von Baden-Württemberg die Zuschüsse für die HfG eingestellt hatte, stellte die Stiftung den Betrieb der Hochschule im November ein.

Als erste Institution übernahm die 1970 in Hochschule für Gestaltung umbenannte Hochschule in Offenbach am Main große Teile des Lehrkonzepts der HfG Ulm. Nach Ulm war sie die einzige Hochschule, die die vom Bauhaus übernommenen Bezeichnung Hochschule für Gestaltung trug. Später folgten weitere Lehrstätten.

Um den verbliebenen Studenten einen Studienabschluss zu ermöglichen, wurde das „Institut für Umweltplanung Ulm“ der Universität Stuttgart gegründet. Mehrere Dozenten wurden befristet berufen. Nachdem die Studierenden einen Abschluss hatten, wurde der Institutsetat an die Universität Stuttgart übertragen und diente dort teilweise der Einrichtung des ab 1973 von Horst Rittel geleiteten „Instituts für Grundlagen der Planung“.
HfG Ulm heute

Die ehemaligen Gebäude der HfG gehören heute zur Universität Ulm. Das Institut für Medienforschung und Medienentwicklung (IMM) ist das letzte „Überbleibsel“ der HfG. Am IMM wurde u. a. 2003 die Dokumentation „Design für Millionen“ veröffentlicht.


HfG-Archiv Ulm

Die Stadt Ulm gründete 1987 in den ehemaligen Gebäuden der HfG das HfG-Archiv. Die Initiative hierfür ging von ehemaligen Angehörigen der Hochschule für Gestaltung aus, die sich im club off ulm e.v. zusammengeschlossen hatten und Archivalien der HfG sammelten. Das Archiv hat den Zweck, die Geschichte der HfG umfassend zu dokumentieren. Dadurch sollen Inhalte und Bedeutung ihrer Arbeit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Das HfG-Archiv veranstaltet hierzu Wechselausstellungen sowie Symposien und gibt Publikationen heraus. 1993 wurde das HdG-Archiv als eigene Abteilung dem Ulmer Museum angegliedert. Seither existiert eine eigene Dauerausstellung zu Geschichte und Entwicklung der HfG im Ulmer Museum.

Das HfG-Archiv verfügt neben zahlreichen Archivmaterialien auch über die historische Bibliothek der ehemaligen Hochschule, sowie eine Sammlung aktueller Bücher und Zeitschriften zur Designgeschichte. Diese sind als Präsenzbibliothek öffentlich zugänglich.

Dozenten der HfG:
 - Otl Aicher
 - Josef Albers
 - Bruce Archer, Design-Theoretiker, Industrial-Designer
 - Max Bill (1953–1957)
 - Gui Bonsiepe
 - Anthony Froshaug (1957–1961)
 - Hans Gugelot
 - Johannes Itten
 - Herbert W. Kapitzki (1962–1968)
 - Hanno Kesting, Soziologe
 - Alexander Kluge
 - Martin Krampen
 - Helmut Lachenmann
 - Tomás Maldonado
 - Thomas Mauch, Kameramann, Drehbuchautor, Filmregisseur und Produzent
 - Josef Müller-Brockmann
 - Helene Nonné-Schmidt (1953–1958)
 - Abraham Moles
 - Herbert Ohl (1955–1968)
 - Walter Peterhans
 - Erich Friedrich Podach
 - Harry Pross, Publizistikwissenschaftler
 - Edgar Reitz
 - Horst Rittel, Mathematiker
 - Claude Schnaidt Architekturhistoriker und -theoretiker, leitete die Abteilung Bauen und war letzter Prorektor der HfG
 - Friedrich Vordemberge-Gildewart
 - Werner Wirsing (1967–1968)
 - Walter Zeischegg, Plastiker, Designer (1951–1968)
 - Hermann von Baravalle

Lehraufträge an der HfG:
 - Kurd Alsleben, Lehrauftrag für Strukturtheorie und Schaltalgebra
 - Nicolaus Sombart, Soziologe und Schriftsteller (1962)
 - Konrad Wachsmann, Industrielles Bauen (1954–1957)
 - Horst H. Baumann, Fotografie und Farbe (1963–1964)
 - Peter Cornelius, Sachaufnahme, Farbreportage (1963–1968)

Studenten und Absolventen:
 - Giovanni Anceschi
 - Claudia von Alemann
 - Bernhard E. Bürdek
 - Gerhard Curdes
 - Walter Eichenberger
 - Heiner Jacob
 - Günther Hörmann
 - Hans von Klier
 - Klaus Krippendorff
 - Herbert Lindinger
 - Ekhard Maus
 - Almir Mavignier
 - Jeanine Meerapfel
 - Ernest Muchenberger
 - Rolf Müller
 - Alexander Neumeister
 - Ferdinand Alexander Porsche (zwei Semester, ohne Abschluss)
 - Dieter Raffler
 - Fritz Stuber
 - Hans-Joachim Krietsch
 - Hermann Edel Architekt


Quelle(n) zu 2:
 - Herbert Lindinger: Hochschule für Gestaltung Ulm. Berlin 1987. 228 Seiten, ISBN 3-433-02272-0.
 - Daniela Sannwald: Von der Filmkrise zum Neuen Deutschen Film. Filmausbildung an der Hochschule für Gestaltung Ulm 1958–1968. Berlin: Wissenschaftsverlag Volker Spiess 1997. 238 Seiten. ISBN 3-89166-200-9.
 - Gerhard Curdes: Die Abteilung Bauen an der hfg (Hochschule für Gestaltung) Ulm. Eine Reflexion zur Entwicklung, Lehre und Programmatik, Schriftenreihe club off ulm e. V. Ulm 2000. 60 S. e-book: PDF
 - Marcela Quijano: HfG Ulm, Programm wird Bau. Stuttgart 2002. ISBN 3-7995-8018-2.
 - René Spitz: hfg ulm. der blick hinter den vordergrund. die politische geschichte der hochschule für gestaltung (1953–1968). Stuttgart/London 2002. 464 Seiten, ISBN 3-932565-16-9.
 - Gui Bonsiepe, Bernhard Bürdek, Silvia Fernandez: Ulmer Modelle, Modelle nach Ulm. Stuttgart 2003. Broschiert, 208 Seiten, ISBN 3-7757-9142-6.
 - Martin Krampen, Günter Hörmann: Die Hochschule für Gestaltung Ulm – Anfänge eines Projektes der unnachgiebigen Moderne. Berlin 2003. 300 Seiten, ISBN 3-433-01647-X.
 - Dagmar Rinker (2003): Essay „The product design is not art“ ulm models – models post-ulm ulm 1953–1968 Hochschule für Gestaltung.
 - Markus Stegmann und René Zey:Das Designlexikon, Directmedia Publishing, Berlin 2004
 - Gerhard Curdes (Hrsg.): HFG Ulm: 21 Rückblicke. Bauen – Gemeinschaft – Doktrinen. Schriftenreihe club off ulm e.v., Ulm 2006. 145 S. e-book: PDF
 - Klaus Krippendorff:The Semantic Turn; A New Foundation for Design. Chapter 9, „Roots in the Ulm School of Design?“ Boca Raton, FL: CRC Press Taylor&Fancis. 2006.
 - Thomas Reinke, Gordon Shrigley: Max Bill: HfG Ulm: Drawing And Redrawing: Atelierwohnungen, Studentenwohnturm, Verlag: marmalade, 2006, ISBN 978-0-9546597-1-4
 - Gerda Müller-Krauspe: Selbstbehauptungen; Frauen an der HfG Ulm. 2007: Anabas-Verlag.
 - Karl-Achim Czemper (Hrsg.): hfg ulm, Die Abteilung Produktgestaltung, 39 Rückblicke. Schriftenreihe ulm club off e.v. 2008.220 S. Dortmund: Dorothea Rohn Verlag, 2008. ISBN 3-939486-32-9.
 - Tilo Richter: Structure and Content for the Human Environment: The Hochschule für Gestaltung Ulm, 1953–1968, in: Reto Geiser (ed.): Explorations in architecture. Teaching, Design, Research. Birkhäuser Verlag, Basel/Boston/Berlin 2008, S. 158f.
 - Barbara Stempel, Susanne Eppinger Curdes – rückblicke: die abteilung visuelle kommunikation an der hfg ulm, 2010 ISBN 978-3-939486-14-5
 - Rodrigo Otávio da Silva Paiva: 421 Plakate der Hochschule für Gestaltung Ulm. klemm + oelschläger, Ulm und Münster 2010. ISBN 978-3-86281-011-6.
 - Gerda Müller-Krauspe hfg-ulm, 2011: die grundlehre von 1953 bis 1960. 16 rückblicke und 6 kurzporträts ISBN 978-3-939486-15-2
 - Peter C. Slansky: Filmhochschulen in Deutschland. Geschichte – Typologie – Architektur. edition text + kritik, München, 2011. ISBN 978-3-86916-116-7
 - Peter Schubert, Monika Maus – die abteilung film – institut für filmgestaltung an der hfg ulm, 1960–1968 Rückblick 2012 ISBN 978-3-939486-16-9
 - René Spitz: HfG IUP IFG. Ulm 1968–2008. Hg. vom Internationalen Forum für Gestaltung IFG Ulm, Ulm 2012, ISBN 978-3-9802864-2-8
 - Stiftung HfG Ulm
 - HfG-Archiv Ulm
 - Frauen an der hfg ulm – Lebensläufe und Werdegänge
 - club off ulm
 - Gemeinnützige IFG Ulm GmbH
 - Typolexikon
 - Peter-Philipp Schmitt: Stilschule der Nation – Vor fünfzig Jahren nahm die Hochschule für Gestaltung in Ulm ihren Unterricht auf (PDF; 118 kB). In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23. August 2003, Seite 9.
 - Zur Vorgeschichte der HfG
 - Im Gestrüpp der Politik, Neue Forschungen zum 50. Geburtstag der legendären Ulmer Hochschule für Gestaltung. In: Tagesspiegel, 18. Oktober 2003
 - hfg ulm – Stifter
 - DESIGN FÜR MILLIONEN, Institut für Medienforschung und Medienentwicklung
 - Homepage des HfG-Archivs
 - Wikipedia, DE, 2012


Veranstaltungskalender

Lexikon

Hanakischer Tanz

Der Polonaise ähnlicher Tanz im 3/4-Takt (aus Mähren). Fachbegriff aus dem Bereich Musik.
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Pi Yen

Thailändisches Holzblasinstrument. Fachbegriff aus dem Bereich Musik.
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Türkis

Fachbegriff aus dem Bereich Uhren- und Schmuck-Design. Der Türkis ist ein Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate, Vanadate und Arsenate. Dieser Edelstein bildet in der Natur traubenförmige Minera...
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