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Alteration

Veränderung von Tonstufen infolge einer Modulation. Der Übergang in eine neue Tonart macht sich durch Töne geltend, die im Tonbestand der alten Tonart nicht vorkommen. Auf der melodischen Ebene stellt sich dieser Vorgang als Wechsel der zugrunde liegenden Tonleiter dar. Die alte und die neue Tonleiter mögen verschiedene Grundtöne haben, aber sie haben immer sieben Stufen, die miteinander kompatibel sind. Die Übereinstimmung der tonalen Tonbestände, in der das Harmonische der Modulation liegt, erscheint zum Beispiel beim Übergang von a-Moll nach C-Dur darin, dass die gemeinsamen Töne (c, d, e, f, a, h) auf gleicher Stufe liegen – „absolut“ gesehen, nicht relativ zum Grundton. Somit liegen auch die Töne, in denen sich diese Tonarten unterscheiden (g und gis) auf gleicher Stufe, nämlich auf der Stufe zwischen f und a. Denn die Tonstufen kennzeichnen die relative Lage der Töne innerhalb einer Tonleiter. Die Verteilung der sieben Töne über den Oktavraum bewirkt, dass die Töne, in denen sich Tonarten unterscheiden, nahe beieinander liegen. Zwar haben beim Übergang von a-Moll nach C-Dur gis und g harmonisch nichts miteinander zu tun, melodisch gesehen liegen sie jedoch auf der gleichen Stufe, die jetzt aber verändert wird, nämlich nach unten „alteriert“.

 

Wegen der übermäßigen Sekunde in der Molltonleiter gibt es eine Besonderheit bei der Alteration, wie sie sich z. B. bei einer Modulation von a-Moll nach c-Moll.

 

Die Töne gis und as sind Töne, worin die beiden Tonbestände von a-Moll und c-Moll übereinstimmen. Vom Standpunkt der harmonischen Wahrnehmung erscheint die verschiedene Schreibweise dieser absolut gleich klingenden Töne als eine bloße Laune der Notation. Diese Schreibweise entspricht jedoch der melodischen Realität, wonach gis und as in den genannten Tonarten nicht auf gleicher Stufe liegen können. Denn zwischen gis und f liegt in a-Moll keine weitere Stufe, während zwischen as und f in c-Moll der Ton g liegt. Dafür folgt dem as der Ton h als unmittelbar nachfolgende Stufe, wohingegen zwischen h und gis in a-Moll der Ton a liegt. Dieselben Töne bilden je nach Tonart entweder eine übermäßige Sekunde oder eine kleine Terz. Aufgrund der Alteration können also nicht nur unterschiedliche Töne auf gleicher Stufe liegen, sondern auch gleiche Töne auf unterschiedlicher Stufe.

 

Die Alteration ist die Form, in der die Tonstufen ihre Identität auch bei wechselnden Tonarten wahren. Die Notenschrift ist diesem Sachverhalt prinzipiell angemessen. Die Nutzung von Vorzeichen und Auflösungszeichen ist allerdings nicht darauf beschränkt, dem Wesen der Alteration Rechnung zu tragen. Schreibtechnisch motivierte Verstöße gegen die Stufenlogik sind unter der Bezeichnung ‘enharmonische Verwechslung’ bekannt und üblich. Des Weiteren werden auch harmonisch indifferente Passagen in einer Schreibweise notiert, die von den Stufen einer Tonleiter und daher von der harmonischen Bestimmtheit der Töne ausgeht.

 

Das Konstrukt des alterierten Akkords beruht auf einer Verwechslung von harmonischem Inhalt und melodischer Form, wie sie auch für die Fiktion des Leittons typisch ist. Fachbegriff aus dem Bereich Musik.


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