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Vers

Lateinisch "versus" von "vertere" = "umwenden"

1. In der Poesie eine Reihe metrisch gegliederter Rhythmen. Die rhythmische Gliederung, zu welcher nach Umständen der Reim,? die Assonanz? oder die Alliteration kommt, ist mithin die Hauptbedingung des Verses; die regelmäßige Wiederkehr eines gleichen Rhythmus im Vers heißt das Versmaß (Metrum), die einzelnen Teile, aus welchen dasselbe besteht, sind die Versfüße (Takte). Die Anwendung der verschiedenen Versmaße lehrt die Verskunst (s. Metrik? und Prosodie).? Je nachdem, ob in einem Vers das Metrum? oder Versmaß ein- oder mehreremal enthalten ist, heißt der Vers Monometer, Dimeter, Trimeter, Tetrameter, Pentameter und Hexameter (Ein-, Zwei-, Drei-, Vier-, Fünf-, Sechsmaß). Weil aber das letzte Metrum des Verses nicht immer vollzählig ist, teilt man die Verse in katalektische oder unvollzählige u. akatalektische oder vollzählige. Schließt der Vers in der Mitte des letzten Metrums, so heißt er brachykatalektisch oder halbvollzählig, wird er aber um eine Silbe länger, hyperkatalektisch oder überzählig.

"Man sollte wirklich alles, was sich über das Gemeine erheben muss, in Versen wenigstens anfänglich konzipieren, denn das Platte kommt nirgends so ins Licht, als wenn es in gebundener Schreibart ausgesprochen wird. Vgl. Friedrich Schiller (Brief an Goethe vom 24. November 1797)

Verse werden üblicherweise in Zeilen gesetzt, und daher auch als Verszeile bezeichnet.

2. Eine in sich abgeschlossene und regelmäßig wiederkehrende Linie oder Zeile, die Strophe? eines Liedes? oder Gedichts (→ Lyrik). Das Ganze der einzelnen verbundenen Verse nennt man Vers, daher spricht man von Liederversen.

3. Den Bibelvers als kleinsten Abschnitt des Bibeltextes. Die Verszählung wurde von den Juden im Mittelalter für das Alte Testament entwickelt, im Christentum aber erst in der Bibelausgabe von Johann Leusden im 17. Jahrhundert eingeführt und dann auch auf das Neue Testament übertragen.


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Lexikon

Archäologenbildnisse 1988

Archäologenbildnisse 1988 Lullies/Schiemg (Hg.): Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache, 2. Aufl. Mainz 1991
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Unlösliches Farbpulver; es sind keine lösliche Farbstoffe. Pulvrige organische, anorganische oder metallische Farbteilchen.
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